Schritt für Schritt kurz erklärt
Schritt 1
Untergrundvorbehandlung
Der erste Schritt ist die Vorbehandlung des Untergrundes. Zu sehr verdreckte Fassaden müssen wir zunächst einmal mit einer Bürste oder einem Dampfstrahler reinigen und
notwendige Vorkehrungen treffen für einen tragfähigen Untergrund. Vor dem Anbringen durch Verklebung eines Wärmedämmverbundsystems muss generell gewährleistet sein, dass der Untergrund
ausreichend
klebegeeignet ist. Bei Systemen mit mechanischer Befestigung ist eine Untergrundvorbehandlung in der Regel nicht erforderlich.
Schritt 2
Befestigung der Sockelschienen
Die Art der Sockelschienen müssen je nach Abhängigkeit der Dämmplattendicke und vom Systemaufbau erfolgen. Die Sockelschienen werden verwindungsfrei sowie lot- und fluchtrecht im Abstand von max. 50 cm mit Schlagdübeln befestigt. Dabei müssen Niveauunterschiede von bis zu 3 cm mit Unterlegscheiben und die Schienen untereinander mit Verbindern verbunden werden und die Ecken durch Gehrung miteinander verbunden werden.
Schritt 3
Verklebung der Dämmplatten
Es gibt 3 verschiedene Arten der Verklebung, je nach Dämmplatte und Untergrund werden die Dämmplatten durch die Zahnbett-Methode, Maschineller Auftrag oder die Punkt-Wulst-Methode geklebt. Bei der Punkt-Wulst-Methode werden die Dämmplatten umlaufend mit einem Kleberwulst versehen. In die Plattenmitte werden drei einzelne Kleberpunkte gesetzt. Es ist darauf zu achten, dass die Plattenkanten sauber gehalten werden und dass mindestens 40 % der Plattenfläche (bei Keramikfläche 60 %) mit dem Untergrund verklebt sind.
Schritt 4
Verlegung der Dämmplatten
Die Platten werden unmittelbar nach Kleberauftrag in das noch frische Kleberbett verlegt. Die Verlegung
erfolgt im Verband mit einem Überbindemaß von mind.
10 cm. Um Niveauunterschiede bei der Verlegung zu vermeiden, werden die Dämmplatten z. B. mit einer Kartätsche über die Stoßfugen planeben angeschlagen. Bei der Dämmplattenverlegung ist
sicherzustellen, dass Dämmplattenfugen nicht direkt über den Anschlussfugen
unterschiedlicher Bauteile z.B. Rollladenkästen liegen. Eine Eckverzahnung muss stattfinden.
Kreuzfugen an Eckbereichen von Öffnungen sollten zum grössten Teil vermieden werden.
Schritt 5
WDVS schäumen und schleifen
Eventuell vorhandene offene Fugen können auch bei nichtbrennbaren Mineralwolle-Systemen, bis zu einer
Breite von max. 5 mm mit B1-Füllschaum geschlossen werden. Größere Fugen müssen mit Dämmstreifen geschlossen werden. Eventuell vorhandene Versatzstellen im Bereich von Polystyrol-Dämmplatten müssen
beigeschliffen werden. Der Schleifstaub muss vollständig entfernt werden.
Schritt 6
Anputzleisten und Fugendichtbänder
An die Fensteranschlüsse werden die Anputzleisten gesetzt. An alle Metalle, Holz oder bewegende Materiallien wird der Anschluss mit einem Kombriband versehen. Rund um die Fensterbank sowie dem Dachanschluss werden die Kombribänder eingesetzt. An Fenstern und Türen werden Apu-Leisten gesetzt. Die Innenleibungsecken werden zusätzlich mit einer Gewebearmierung eingearbeitet.
Schritt 7
Diagonalarmierung und Eckschienen
An Ecken von Fenster- und Türöffnungen sind vor Anbringen des Unterputzes Diagonalbewehrungen anzubringen und in den Unterputz einzubetten. Die Längskanteist exakt auf den Eckpunkt der Öffnung zu setzen. An allen Ecken werde die Eckschienen vollflächig eingesetzt, wobei unterhalb der Eckschiene genügend Material vorhanden sein muss.
Schritt 8
Gewebearmierung
Beim Auftragen der Armierung sollte auf die Mindeststärke geachtet und die Gewebeeinlage in die frische Armierung eingesetzt werden. Eine vollflächige Gewebearmierung sollte über die gesamte Fassade erfolgen. Die Gewebeeinbettung sollte im oberen Drittel des aufgetragenen Armierungsmasse liegen und mind. 7mm betragen. Die Gewebebahnen müssen 10 cm überlappen. Die Bewehrung muß mit dem Unterputz mindestens 1 mm überdeckt werden.
Schritt 9
Oberputz auftragen
Nach der Trocknungszeit kann man je nach Untergrund und Material ohne Grundierung den Oberputz auftragen.
Dabei sollte man die Kornstärke auftragen und nach verschiedenen Reibemustern auftragen. Der Auftrag der Strukturputzlage erfolgt mit einerrostfreien
Stahltraufel. Bei geriebenen Strukturen in Kornstärke, bei gefilzten oder modellierten Strukturen in dickeren Schichtstärken. Kratzputze werden in ca. dreifacher Kornstärke aufgetragen und mit einer
Kartätsche eingeebnet.
Strukturputze und Armierungsschichten sind mittels
Kellenschnitt von angrenzenden Bauteilen zu entkoppeln.
Bei Dickschichtsystemen, wie Kratzputz, sind ggf.
solche Anschlüsse als Anschlussfuge auszubilden.